Jugendarbeit als Lebensaufgabe: P. Konrad Schweiger wird 80

Veröffentlicht am: 17. Februar 2022

Dass Jugendarbeit genau sein Ding ist, war für P. Konrad Schweiger schon am Ende der eigenen Schulzeit klar: „Junge Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten – das hat mich damals schon interessiert.“ Er beschloss sogar, Jugendarbeit nicht nur zu seinem Beruf zu machen, sondern zu seiner Lebensaufgabe und trat 1964, kurz nach dem Abitur, in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Heute ist P. Schweiger Direktor der Salesianergemeinschaft in Regensburg und Pastoralbeauftragter im Don Bosco Zentrum. Am 20. Februar 2022 wird er 80 Jahre alt. Seine Haare sind grauer geworden und die Brillengläser etwas stärker im Lauf der Zeit – aber seine Begeisterung für die Jugendarbeit hat sich gehalten.

Gottesdienstgestaltung und Rock ´n Roll

Wie viele junge Menschen er bereits ein Stück auf ihrem Lebensweg begleitet hat, kann Konrad Schweiger längst nicht mehr sagen. Allein die Liste der Orte, an denen er als Salesianer Don Boscos im Einsatz war ist lang: Nach dem Studium in Benediktbeuern und seiner Priesterweihe im Jahr 1973 wurde er zunächst Leiter der Oberstufe im damaligen Internat der Salesianer in Buxheim. 1977 wechselte er in das Lehrlingswohnheim Salesianum in München. 

Von 1984 bis 1994 war er zum ersten Mal im Don Bosco Zentrum in Regensburg tätig. Damals hat er den Abriss des alten Wohnheims und den Einzug in das neue Gebäude miterlebt. „Was war das damals für ein tolles neues Haus“, schwärmt er noch heute. Besonders lebendig in Erinnerung geblieben sind ihm auch die vielen Interessensgemeinschaften, die damals im Don Bosco Zentrum ihre Heimat fanden: „Wir hatten Volleyball und Volkstanz, Gottesdienstgestaltung und Rock `n Roll. Bei vielen war ich aktiv dabei – vor allem beim Rock n Roll“, sagt er und lacht bei der Erinnerung. 

Immer das anbieten, was Jugendliche gerade brauchen

Seitdem hat sich nicht nur der Tanzstil verändert, sondern auch die Ausrichtung des Don Bosco Zentrums. „In den 1980er-Jahren war hier vor allem ein Lehrlingswohnheim und wir haben den Offenen Treff gegründet, in dem Jugendliche aus der Umgebung gemeinsam mit den Lehrlingen ihre Freizeit verbrachten“, erklärt P. Schweiger. „Heute liegt der Schwerpunkt viel mehr in der Jugendhilfe. Wir versuchen eben immer das anzubieten, was Jugendliche gerade am meisten brauchen.“ 

Auch P. Schweigers Einsatzorte haben sich, wie es für einen Salesianer üblich ist, immer wieder geändert. Nach seiner ersten Zeit in Regensburg erlebte er in Augsburg mit, wie eine Einrichtung der Salesianer Don Boscos aufgelöst wurde. Er war in der Jugendbildungsstätte „Haus der Begegnung“ in Ensdorf als Referent tätig und führte als Direktor die Gemeinschaften in Buxheim und Bamberg. An all seinen Einsatzorten war es ihm wichtig, für Jugendliche da zu sein, ihnen zuzuhören, bei Schwierigkeiten weiter zu helfen und ihnen christliche Werte als Lebensgrundlage zu vermitteln.

Einen Glauben vermitteln, der Halt und Orientierung gibt

2012 kehrte er nach Regensburg zurück. Als Direktor leitet er jetzt die kleine Salesianergemeinschaft, die mit im Don Bosco Zentrum lebt. Als Pastoralbeauftragter ist er dafür zuständig, die religiösen und salesianischen Aspekte in der Einrichtung lebendig zu halten. Leicht sei das nicht immer, meint P. Schweiger, denn viele junge Menschen stünden religiösen Themen heute fern. Trotzdem liegt es dem Ordensmann am Herzen, Jugendlichen einen christlichen Glauben zu vermitteln, der Halt und Orientierung für ihr Leben bieten kann. „Aber vielleicht bin ich mit meinen 80 Jahren langsam doch etwas zu alt für die Jugendpastoral“, überlegt er. „Ich bin froh, dass ich ein Pastoralteam zur Unterstützung habe und hätte auch nichts dagegen, diese Aufgabe in jüngere Hände abzugeben.“ 

 

Seinen 80. Geburtstag will P. Schweiger im Don Bosco Zentrum feiern – allerdings erst im Sommer, wenn die Coronalage hoffentlich wieder größere Feste zulässt. Geplant ist die Geburtstagsfeier für den 26. Juni 2022.

 

Text: Claudia Klinger
Fotos: Pfarrei Herz Jesu; Claudia Klinger