Jubliäum: 100 Jahre Don Bosco in Regensburg

Veröffentlicht am: 6. April 2023

Es ist genau 100 Jahre her: 1923 haben die Salesianer Don Boscos ihr erstes Lehrlingswohnheim in Regensburg gegründet. Mit 12 Lehrlingen zogen P. August Trummer und zwei weitere Mitbrüder damals in ein ehemaliges Waisenhaus ein. Heute finden im Don Bosco Zentrum nach wie vor Azubis und Blockschüler ein Zuhause auf Zeit. Vor allem aber werden junge Menschen in schwierigen Lebenslagen in Wohngruppen und Formen des „außenbetreuten Wohnens“ begleitet und unterstützt. Zudem bietet die „OKJA“ (Offene Kinder- und Jugendarbeit) ein breit gefächertes Freizeitprogramm für Jugendliche aus dem ganzen Regensburger Westen.

100 Jahre eine Stimme für junge Menschen

Gefeiert wird das Jubiläum bei mehreren Gelegenheiten:

Sonntag, 14. Mai 2023
Don Bosco Fest unter dem Motto „Eine Stimme für junge Menschen. 100 Jahre Don Bosco in Regensburg“
10:30 Uhr: Festgottesdienst mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und Provinzial P. Reinhard Gesing
anschließend: Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung, gemütliches Beisammensein und Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

 

Samstag, 23. September 2023

Jubiläumsparty von und für Jugendliche und Jugendgottesdienst mit Bischof Stefan Oster

 

Sonntag, 24. September 2023

Straßenfest mit Freund*innen und Nachbar*innen des Don Bosco Zentrums

Anfänge als Lehrlingswohnheim

Zum Jubiläum zeigt eine Ausstellung wie sehr sich die Lebensumstände junger Menschen im Lauf der Zeit verändert haben – und mit ihnen die Angebote der Salesianer Don Boscos und ihrer Mitarbeiter*innen.

Nach Regensburg gekommen waren die Ordensleute vor 100 Jahren auf Bitten des damaligen Bischofs Antonius von Henle. In den 1920er-Jahren kamen viele Minderjährige als Lehrlinge in die Stadt und brauchten nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Betreuung und Unterstützung. Der Bedarf an Wohnheimplätzen war sogar so groß, dass die Salesianer dann bereits 1924 in ein größeres Haus umziehen mussten. 

Neubau mit modernen Räumen und mehr Platz

1944 lösten die Nationalsozialisten das Wohnheim auf. Nach Kriegsende jedoch führten die Salesianer ihre Arbeit fort und ließen ein komplett neues Wohnheim bauen: 1955 zogen Ordensleute und Lehrlinge in das Don Bosco Zentrum am heutigen Standort in der Hans-Sachs-Straße ein. Es bot moderne, helle Räume mit bunten Farbakzenten, Vierbettzimmer statt großer Schlafsäle, Spielecken, Lesezimmer, eine Hauskapelle und einen eigenen Sportplatz. 200 Kinder und Jugendliche konnten dort wohnen – allerdings wurden zunächst nur Jungs aufgenommen. 

Im Lauf der Jahrzehnte wurde das Gebäude immer wieder erweitert und erneuert, um den Anforderungen der jeweiligen Zeit zu entsprechen. In den 1970er-Jahren etwa wurde das Haus aufgestockt und ein eigenes Schwimmbad angebaut. Die ersten Wohngruppen entstanden.

Angebote immer an die Bedarfe der Jugendlichen angepasst

Auch die Angebote wurden auf der Basis der Bedarfe der jungen Menschen immer wieder angepasst. 1984 wurde zum Beispiel der Jugendtreffpunkt als deutschlandweit einzigartiges Modellprojekt gegründet: statt eines Beratungsbüros war erstmals ein Freizeittreff Anlaufstelle für Jugendliche, um sich Hilfe bei schulischen, beruflichen oder persönlichen Problemen zu holen. Ein niedrigschwelliges Angebot, das bis heute sehr gut funktioniert. 2015 wurden eigene Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen.

„Wie wir mit jungen Menschen arbeiten hat sich im Lauf der Zeit immer wieder verändert. Die Grundlage ist aber immer die gleiche geblieben“, ist Einrichtungsleiter Thomas Zintl überzeugt. „Junge Menschen brauchen jemanden, der an sie glaubt, sie unterstützt und sich gesellschaftlich für sie einsetzt. Das war vor 100 Jahren so und ist es heute immer noch."

Text: Claudia Klinger
Fotos: Archiv